Treppenlifte auf Rezept: Das bezuschussen Krankenkassen!

Treppenlift auf Rezept: Das bezuschussen Krankenkassen!

Ein Treppenlift auf Rezept trägt zu einem barrierefreien Umfeld bei und sorgt somit für eine Erleichterung im Alltag. Treppenlifte können im Alter oder im Krankheitsfall das Leben in den eigenen vier Wänden verbessern.

Die allermeisten Menschen möchten trotz körperlicher Beeinträchtigungen so lange wie möglich ein möglichst selbstständiges Leben führen. Das haben auch die Krankenkassen beziehungsweise Pflegekassen erkannt, weshalb sie den Einbau eines Treppenlifts mit einem Zuschuss über mehrere tausend Euro fördern.

Welche Kriterien genau erfüllt sein müssen, und wie man im Bedarfsfall einen Treppenlift auf Rezept bekommt, dazu nachfolgend mehr.

 Treppenlift auf Rezept: Das bezuschussen Krankenkassen!

So viel Förderung gibt es für einen Treppenlift

Die Kosten für einen Treppenlift werden nicht zu einhundert Prozent übernommen. Die Pflegekasse übernimmt bis zu 4.000 Euro, um das Wohnumfeld des Antragstellers barrierefrei zu gestalten.

Sind zwei Personen förderungswürdig, so können weitere 4.000 Euro beantragt werden. Zehn Prozent sind als Eigenanteil zu leisten, damit man die Förderung erhält.

Grundsätzlich bezieht sich dieser Förderbetrag der Pflegekasse nicht ausschließlich auf den Einbau eines Treppenliftes. Der Zuschuss kann auch für andere Renovierungsarbeiten und Sanierungsmaßnahmen verwendet werden, so lange sie zu einem barrierefreien Umfeld beitragen.

Förderung bei Vorlage eines Pflegegrads

Um ein Treppenlift auf Rezept zu erhalten, muss mindestens ein Pflegegrad 1 vorliegen. Ab diesem Pflegegrad gilt man als förderungswürdig, um das Wohnumfeld barrierefrei gestalten zu können.

Die Pflegegrade werden seit 2017 im Pflegestärkungsgesetz 2 geregelt. Die antragsstellende Person muss begründen können, dass sie in ihrer Mobilität beeinträchtigt ist, und dass ein Treppenlift zum Erhalt eines selbstständigen Lebens beitragen würde.

Erst den Antrag beim Versicherungsträger stellen

Bevor mit dem Einbau eines Treppenlifts auf Rezept begonnen wird, sollte ein sogenannter Pflegekostenzuschussantrag bei der Kranken- beziehungsweise Pflegekasse eingereicht werden.

Nachträglich eingereichte Anträge werden nicht genehmigt.

Bestenfalls legt man dem Antrag einen Kostenvoranschlag der Firma vor, die mit dem Einbau beauftragt werden soll. Weitere Vergleichsangebote können mitunter ebenfalls hilfreich sein.

Der Antrag kann formal wie auch formlos gestellt werden. Antragsformulare werden online bei den Versicherungsträgern zum Herunterladen bereitgestellt, formlos genügt ein Anschreiben.

Musterschreiben für formlose Beantragung eines Treppenlifts auf Rezept

Dieses Musterschreiben kann für die formlose Beantragung genutzt werden

Adresszeile
Datum
Versicherungsnummer

Betreff: Antrag auf Zuschuss zu einer wohnumfeldverbessernden Maßnahme

Sehr geehrte Damen und Herren,

aufgrund meines gesundheitlichen Zustandes stelle ich hiermit einen Antrag nach § 40 Abs. 4 SGB XI für die Bezuschussung eines Treppenliftes innerhalb der Maßnahmen zur Verbesserung des individuellen Wohnumfeldes.

Meine Eingruppierung in den Pflegegrad (hier Pflegegrad eintragen) liegt Ihnen vor. Mein gesundheitlicher Zustand lässt ein selbstständiges Benutzen der Treppe nicht zu. (Hier kurz die eigenen Beschwerden erläutern) Aufgrund der Wohnsituation bin ich aber auf das Betreten eines anderen Stockwerks angewiesen. (Hier die Wohnsituation kurz beschreiben, zum Beispiel dass das Badezimmer in einem anderen Stockwerk liegt) Zur besseren Beurteilung habe ich Ihnen in der Anlage einen Kostenvoranschlag für einen Treppenlift und Bilder meiner Wohnsituation beigelegt.

Mit freundlichen Grüßen
(Hier unterschreiben)

So entscheiden die Kranken- und Pflegekassen über einen Pflegekostenzuschussantrag

Liegt bei der Kranken- beziehungsweise Pflegekasse ein Pflegekostenzuschussantrag vor, so wird zunächst geprüft, ob bei der beantragenden Person ein Pflegegrad von mindestens 1 gegeben ist.

Im nächsten Schritt wird bei gesetzlich Versicherten der Medizinische Dienst mit einbezogen. Dieser macht sich in aller Regel ein genaueres Bild vor Ort, um so den Hilfebedarf des Betroffenen besser ermitteln zu können.

Im Falle eines Treppenlifts auf Rezept möchte der Medizinische Dienst wissen, inwieweit eine Beeinträchtigung in der Mobilität vorliegt, wie die baulichen Voraussetzungen sind, und inwiefern ein Treppenlift zum Erhalt eines selbstständigen Lebens beitragen würde.

Im Anschluss wird ein Bericht verfasst, welcher der Kranken- beziehungsweise Pflegekasse als Entscheidungsgrundlage dient.

Arten von Treppenlifts: Auf das richtige Modell kommt es an

Auf dem Markt gibt es unterschiedliche Arten von Treppenlifts, die für verschiedene Bedürfnisse und Ausgangslagen gedacht sind. Diese Modelle sind erhältlich:

Sitzlift: Dieser Lift transportiert eine Person im Sitzen. Bewegt wird der Lift anhand einer Schiene. Die Art der Treppe ist für den Einbau nicht entscheidend, wobei kurvige Treppen einen höheren Aufwand bedeuten. Ein Sitzlift kann ebenso an einer Außentreppe installiert werden.

Stehlifte: Diese Stehlifte sind für diejenigen gedacht, die Probleme mit dem Beugen oder Sitzen haben. Der Stehlift funktioniert nach dem gleichen Prinzip wie der Sitzlift, auch er bewegt sich anhand einer Schiene.

Plattformlift: Rollstuhlfahrer und Personen mit einem Rollator verschafft ein Plattformlift Abhilfe beim Wechseln von einer Etage in die nächste. Dieser transportiert die Person samt Hilfsmittel und kann mit einer Fernbedienung gesteuert werden.

Hublift: Der Hublift gleicht Höhenunterschiede aus und findet sich vorrangig im Außenbereich. Ein Hublift funktioniert ganz ähnlich wie ein Fahrstuhl und kann auch ohne Treppe angebracht werden, so lange es die baulichen Voraussetzungen zulassen.

Soviel kostet ein Treppenlift auf Rezept

Die Kranken- beziehungsweise Pflegekasse übernimmt nicht den vollen Betrag für den Einbau des Treppenlifts. Der Antragsteller muss selbst mindestens zehn Prozent Eigenanteil beitragen.

Die Kosten hängen sehr von dem Treppenlift Modell und der Art der Treppe ab. Einige Modelle beginnen bei ungefähr 3.500 Euro. Teurer sind Plattformlifte, dort starten die Preise bei circa 8.000 Euro. Vorab sollte also dringend der tatsächliche Bedarf ermittelt werden, um das passende Modell auswählen zu können.

Musterrechnung: Beispielhafter Überblick über durchschnittlichen Kosten und Erstattung der Krankenkasse

1. Sitzlift für kurvige Treppe inklusive Beratung und Einbau = 8.000 Euro
2. Förderung durch die Kranken- beziehungsweise Pflegekasse = 4.000 Euro
3. Eigenanteil = 4.000 Euro

Sind zwei Personen im Haushalt mit Pflegegrad 1 anerkannt, kann für jede Person eine Förderung von maximal 4.000 Euro beantragt werden. Zu beachten bleibt, dass der Eigenanteil bei einem Treppenlift auf Rezept von mindestens 10 Prozent zu leisten ist. Mit zwei Personen sieht die Musterrechnung folgendermaßen aus:

1. Sitzlift für kurvige Treppe inklusive Beratung und Einbau = 8.000 Euro
2. Förderung durch die Kranken- beziehungsweise Pflegekasse = 7.200 Euro
3. Eigenanteil von 10 Prozent = 800 Euro



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