Treppenlift einbauen – was gilt es zu beachten?

Treppenlift einbauen - was gilt es zu beachten? Welche Voraussetzungen müssen erfüllt sein.

Der Einbau eines Treppenlifts ist die optimale Möglichkeit, im hohen Alter trotz eingeschränkter Mobilität die eigenen Räume zu bewohnen.

Doch beim Treppenlift-Einbau gibt es zahlreiche Dinge zu beachten. Dieser Artikel soll Ihnen einen erst Überblick über all die vielfältigen Themen geben, die beim Einbau von Treppenliften überdacht und berücksichtigt werden müssen.

 Treppenlift einbauen - was gilt es zu beachten? Welche Voraussetzungen müssen erfüllt sein.

Warum sich der Einbau eines Treppenlifts lohnt

Gerade für ältere Menschen ist der Verlust des gewohnten Umfeldes (durch eine unzureichende Infrastruktur), eine große Belastung. Obwohl der Treppenlift-Einbau mit Kosten verbunden ist, lohnt es sich, darin zu investieren.

Zusätzlich gibt es noch verschiedene Möglichkeiten, Förderungen oder Zuschüsse in Anspruch zu nehmen, welche die Kosten reduzieren können.

Bevor Sie einen Treppenlift einbauen sollten Sie jedoch einige Dinge beachten. Dazu gehört in erster Linie eine Prüfung der baulichen Voraussetzungen sowie auch der rechtlichen Aspekte, wenn der Einbau etwa in einem öffentlichen Gebäude geplant ist. Hier die wichtigsten Themen im Überblick….

Bauliche Voraussetzungen

Ein Vorteil eines Treppenlifts ist, dass er nahezu überall eingebaut werden kann. Limitiert ist er meist nur durch die Breite des Treppenhauses sowie die Anzahl der Etagen.

Grundsätzlich sollte die Treppe eine Breite von mindestens 80 cm haben. In der Regel ist dies bei den meisten Wohneinheiten gegeben, da dies den baulichen Normen entspricht. Ein zusätzlicher limitierender Faktor ist die Höhe des Treppenhauses. Maximal sieben Etagen können mithilfe eines Treppenlifts erschlossen werden. Zusätzlich ist auch eine Mindestanzahl an Treppenstufen notwendig. Mindestens zwei bis drei Stufen sollten vorhanden sein, damit der Treppenlift eingebaut werden kann.

Der Einbau eines Treppenlifts kann wahlweise am Geländer oder an der Wand erfolgen. Das bietet mehr Flexibilität im Hinblick auf die Start- bzw. Endposition des Liftes sowie die Materialeigenschaften.

Ist das Geländer nicht tragfähig genug, kann meist auf die Wand ausgewichen werden. Gibt es Gründe, die die Wand als Montageort ausschließen, kann der Lift am Geländer montiert werden. Gegebenenfalls kann es erforderlich sein, das Geländer zu tauschen, damit die Tragfähigkeit gegeben ist.

Auch die Montage von Führungsschienen unter der Decke oder auf den Stufen der Treppe ist möglich.

Rechtliche Vorgaben

Für Gebäude mit einer Wohneinheit gibt es keine speziellen rechtlichen Vorgaben. Die Eigentümer können hier frei entscheiden, wo sie einen Treppenlift einbauen. Selbst wenn eine Treppe die modernen Standards unterschreiten würde, aber ausreichend Platz zum Treppenlift-Einbau vorhanden ist, ist die Installation rechtlich möglich.

Es ist jedoch empfehlenswert, sich dennoch nach den allgemeinen Standards zu richten. Damit vermeiden Sie Unannehmlichkeiten, die Sie wiederum in der Bewegungsfreiheit beschränken könnten. Sie stellen sicher, dass Flucht- und Rettungswege nicht durch den Einbau des Treppenlifts behindert werden.

Achtung bei Gebäuden mit mehreren Wohneinheiten

Anders sieht es bei öffentlichen Gebäuden bzw. Gebäuden mit mehreren Wohneinheiten aus. Hier ist auf eine Mindestbreite von 80 cm der Treppe zu achten. Zusätzlich müssen Fluchtwege freigehalten werden. Ein wichtiger Aspekt ist hier, dass Treppenlifte an nicht brennbaren Materialien montiert werden, was gegebenenfalls den Austausch eines Geländers zur Folge haben kann.

Gibt es bei dem Objekt eine Eigentümergemeinschaft, muss diese dem Einbau zustimmen.

Mieter, die auf eigene Kosten einen Treppenlift einbauen wollen, müssen in der Regel das Einverständnis des Eigentümers einholen. Dies gilt jedoch nur für die privat genutzten Räume.

Gibt es nur einen Eigentümer für mehrere Wohneinheiten, muss dieser auch einem Einbau in gemeinschaftlich genutzten Bereichen zustimmen. Dies ist auch der Fall, wenn es eine Eigentümergemeinschaft gibt.

Sind Sie Eigentümer eines Objektes, sollten Sie bedenken, dass der Einbau eines Treppenlifts ein wichtiger Beitrag zur Barrierefreiheit ist. Allerdings sind damit auch Kosten verbunden, wie etwa die regelmäßige Wartung.

In öffentlichen Gebäuden wird nur selten ein Treppenlift eingebaut, dennoch kommt es vor, dass insbesondere bei älteren Objekten eine Form von Barrierefreiheit hergestellt werden kann. Es kann erforderlich sein, dass für den Einbau eine Genehmigung eingeholt werden muss. Die kann jedoch von Objekt zu Objekt unterschiedlich sein.

Beim Treppenlift-Einbau in einem Gebäude mit mehreren Wohneinheiten sollten Sie unbedingt die rechtlichen Vorgaben prüfen (lassen) und ggf. Kontakt zum örtlichen Bauamt suchen.

Kosten und Dauer des Einbaus

Wie hoch die Kosten sind, wenn Sie einen Treppenlift einbauen möchten, lässt sich nicht pauschal sagen. Grundsätzlich müssen Sie mehrere Tausend Euro veranschlagen. Die Höhe der Kosten hängt davon ab, wie hoch die Treppe ist und ob es möglicherweise Wendungen / Kurven gibt.

Natürlich beeinflusst das gewählte Modell die Kosten ebenfalls. Es gibt unterschiedliche Tragfähigkeiten und auch Variationen bei der Installation. Diese Variationen können aufgrund bestimmter, baulicher Gegebenheiten notwendig sein, damit der Treppenlift problemlos nutzbar ist.

Aufwendiger Treppenlift-Einbau = höhere Kosten

Je aufwendiger der Treppenlift-Einbau ist, umso höher sind die Kosten. Grundsätzlich sollten Sie vor jedem Einbau einen Kostenvoranschlag einholen. Vorab sollten Sie zudem prüfen lassen, ob es Variationsmöglichkeiten gibt und wie diese die Kosten beeinflussen können.

Die Dauer des Einbaus hängt davon ab, wie lang die Treppe ist bzw. wie viele Etagen damit überwunden werden müssen. Der Einbau eines einfachen Treppenlifts ist innerhalb weniger Stunden erledigt. Ein Projekt, das über mehrere Etagen geht, beansprucht mehrere Tage.

Zuschüsse und Förderungen

Obwohl der Treppenlift-Einbau mehrere Tausend Euro kostet, übernimmt keine Stelle die vollständigen Kosten, selbst wenn der Treppenlift notwendig ist. Allerdings gibt es von der Pflegekasse einen erheblichen Zuschuss, der bis zu 4.000 Euro betragen kann.

Förderungen können bereits ab Pflegegrad 1 beantragt werden. Voraussetzung dafür ist jedoch, dass mithilfe des Treppenlifts die Mobilität bzw. die Selbstständigkeit erhalten wird. Ist dies der Fall, können Sie einen Antrag bei der Pflegekasse stellen.

Treppenlift-Förderungen von KfW und Bundesländern prüfen

Die Kreditanstalt für Wiederaufbau fördert zudem bauliche Maßnahmen, die für ein altersgerechtes Wohnen stehen. Der Zuschuss kann bis zu 2.500 Euro betragen. Beantragt wird die Förderung für den Treppenlift über ein Kreditinstitut oder direkt online.

Zusätzlich bieten einige Bundesländer Förderprogramme und Zuschüsse für altersgerechtes Wohnen. Die Höhe dieser Förderungen ist von Bundesland zu Bundesland verschieden.

Wenn Sie Förderungen und Zuschüsse beantragen, sollten Sie zudem beachten, dass einige Förderer die Inanspruchnahme weiterer Zuschüsse ausschließen. Dies bedeutet, dass Sie ausschließlich bei einer Stelle einen Antrag stellen können. Daher sollten Sie vorab die Bedingungen genau prüfen.

Alternativen zum Treppenlift prüfen

Nicht immer ist die Installation eines Treppenlifts sinnvoll und möglich. Daher gibt es einige Alternativen zum Treppenlift. Dazu gehört beispielsweise der Hublift. Er kann installiert werden, wenn ein ausreichend großer Lichtraum vorhanden ist.

Eine weitere Alternative ist der Plattformlift. Er ist eine gute Alternative für Personen im Rollstuhl. Der Lift befördert die Person samt Rollstuhl über die Treppe. Der Vorteil ist, dass Sie nicht mehrere Rollstühle pro Etage brauchen.

Mithilfe einer Treppenraupe lässt sich die Steigung ebenfalls überwinden. Der Nachteil dabei ist, dass die Treppenraupen nicht für jede Treppe geeignet sind. Zudem ist sie in den Anschaffungskosten sehr hoch.

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